Kleine Wohnwagen und Faltcaravans im Überblick
Camping ohne großen Aufwand, aber nicht auf dem Boden schlafen? Da bieten sich Mini-Wohnwagen oder Zeltanhänger an, die selbst von Kleinwagen und Elektroautos gezogen werden können. Hier ein Überblick über leichte Modelle und Tipps für Caravan-Einsteiger.
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Kleine Wohnwagen mit Komfort von Heizung bis Solaranlage
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Zeltanhänger bieten nach dem Aufbau viel Wohnraum
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Auch für Führerschein Klasse B und Zugfahrzeuge mit geringer Anhängelast
Der Campingboom zieht immer mehr Interessierte an. Doch große Wohnwagen oder Wohnmobile kommen für viele nicht infrage, da sie zum Beispiel nur ein Zugfahrzeug mit geringer Anhängelast, ein Elektroauto mit eingeschränkter Reichweite, einen Führerschein Klasse B oder keinen Stellplatz haben. Nur mit Zelten begnügen wollen sie sich dennoch nicht und suchen so nach komfortableren Alternativen.
Der ADAC hat einen Überblick über Campinganhänger mit einem zulässigen Gesamtgewicht unter 1000 Kilo zusammengestellt, in denen man auf vollwertigen Matratzen schläft und nicht auf dem Boden. Drei Kategorien stehen zur Auswahl: kleine Wohnwagen, in denen man stehen kann, niedrigere Modelle ohne Stehhöhe oder Zeltanhänger (auch Zelt- oder Faltcaravans genannt).
Mục lục
Wohnwagen oder Zeltanhänger: Vor- und Nachteile
Zeltanhänger wie der Opus Air erweisen sich als echte Raumwunder
© Opus Camper
Wohnwagen sind ein komplettes kleines Zuhause. Bei ausreichender Zuladung packt man Kleidung, Wäsche und Lebensmittel wohnfertig ein. Übernachtungen sind auch unterwegs möglich, der Aufbau ist unkompliziert. Aufgrund des Windwiderstands ist jedoch der Kraftstoff- oder Stromverbrauch hoch. Eine Beheizung ist leicht möglich, Wind und Wetter sind innen kaum spürbar.
Zeltanhänger bieten Platz, aber etwas weniger Komfort. Eine Übernachtung geht nur auf einem Campingplatz. Denn der Aufbau nimmt besonders mit großem Zelt viel Zeit in Anspruch, man muss auch Möbel aufstellen und einräumen – besonders bei Regen und Starkwind ist das Ganze schwierig. Mangels Isolierung gibt es in der Regel keine Heizung.
Leichte Bauweise und großer Komfort
Kleine Caravans in besonders dichter Bauweise können sogar schwimmen: Sealander dient als Wohnwagen und Boot zugleich
© Sealander
Bei kleinen Wohnwagen spart die formstabile und Windwiderstands-optimierte Monocoque–GfK–Bauweise viel Gewicht. Der Aufbau wird dabei aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GfK) meist in einem einzigen Teil hergestellt. “Es gibt kaum oder keine Nähte und Stöße, die undicht werden könnten“, so ADAC Projektleiter Burkhard Böttcher. Unfallschäden können leicht repariert werden – wie im Yachtbau. Unter diesen Modellen eignet sich für Einsteiger der recht günstige und dennoch komplette Niewiadow N126. Als extravaganter Vertreter dieser Bauweise erweist sich der im Windkanal optimierte Wingamm Rookie 3.5. Ein besonders ausgefallenes Exemplar ist der schwimmfähige Sealander. Erfreulich findet Experte Böttcher, dass Hersteller vermehrt Autarkie-Pakete anbieten, mit Frisch- und Abwassertanks sowie Gas- und Solaranlagen.
Unter den Zeltanhängern ist bei der ADAC Recherche speziell der Opus Air aufgefallen: vier Schlafplätze und eine U-förmige Sitzecke mit Tisch und Küchenzeile unter einem kuppelartigen, sich per Knopfdruck aufblasenden Zelt mit Panoramafenstern – ein außergewöhnlich komfortables, wenn auch nicht sehr günstiges Modell.
Führende deutsche Hersteller bieten nur wenige Wohnwagen in der Kategorie unter 1000 Kilo zulässigem Gesamtgewicht an.
Wohnwagen mit Stehhöhe
Ein vollständiges Mini-Appartement: Schlafstätte, Sitzgruppe mit Tisch, kleine Nasszelle, Heizung und Küche sind in der Regel enthalten oder optional erhältlich. Mit eigener Bordbatterie, Solarpanels, Wechselrichter (wandelt in der Batterie gespeicherte Energie in haushaltsüblichen Strom um), Frisch- und Grauwassertank sowie Chemie- oder Trockentoilette kann man sogar für ein paar Tage autark sein. Durch Größe und Gewicht dieser Wohnanhänger steigt allerdings der Kraftstoffverbrauch, er kann sich sogar verdoppeln. Zudem passen sie in keine normale Garage.
Diese Caravans sind “wohnfertig“ verfügbar, die Reise kann spontan starten. Bei langen Strecken ist eine Zwischenübernachtung möglich. Der ADAC rät aber aus Sicherheitsgründen von Übernachtungen auf Park- oder Rastplätzen ab. Stellplätze sind nur zum Teil für Wohnwagengespanne offen, manche Campingplätze bieten jedoch Zonen für autarke Durchreisende an. Bei schlechtem Wetter oder später Ankunft kann man im Wohnwagen übernachten und erst morgens Sonnensegel oder Vorzelt aufbauen – oder bereits am Vorabend der Abreise einpacken.
Carpento 310
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Aerodynamisch optimiert und auch geeignet für kleine Zugfahrzeuge: Carpento 310
© Tm Haklar Sakldr
Der Carpento 310 ist ein aerodynamisch optimierter Wohnwagen für zwei Personen in Sandwich-Bauweise mit Schichten aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Im Bug befindet sich eine Vierer-Sitzecke mit Panoramafenstern, die zum großen Doppelbett hergerichtet werden kann. Die geräumige Nasszelle bietet Waschbecken, Dusche und Platz für eine Chemietoilette (optional eingebaute Kassettentoilette). Die Küche (Gaskochfeld, Spüle, Kühlschrank) ist optional, die Wasserversorgung mit Frischwassertank serienmäßig. Die Zuladung ist ausreichend bemessen. Carpento bietet ein leistungsstarkes Solarpaket und längere Varianten mit mehr Schlafplätzen.
Kip Shelter Plus
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Das partielle Aufstelldach macht Stehen im Kip Shelter möglich
© KIP Caravans
Der Wohnwagen für zwei eignet sich mit einer optionalen extrabreiten Hecktür auch zum Transport von Zweirädern und Sportgeräten. Im Bug befindet sich eine Sitzecke für sechs Personen, die zum großen Doppelbett wird. Enthalten sind neben Kühlschrank auch Gaskochfeld und Spüle, die innen und außen genutzt werden können. Das partielle Aufstelldach macht Stehen im Fahrzeug möglich. Je nach Transportgut empfiehlt sich eine Auflastung ab Werk (Leergewicht bereits rund 560 kg). Kip bietet Vorzelte und Sonnensegel an. Erhältlich ist auch eine geringer ausgestattete, günstigere Basisversion, der Shelter Outback, mit erhöhtem verstärktem Fahrgestell (bis 1000 kg), Solarpaket und kleiner Aufbaubatterie.
Knaus-Tabbert T@B 320 Basic
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Eiförmig aerodynamisch optimiert: der Knaus-Tabbert T@B 320 Basic
© Knaus Tabbert AG
Der eiförmig aerodynamisch optimierte Wohnwagen Knaus-Tabbert T@B 320 Basic für zwei Personen hat im Heck eine Sitzecke für vier, die als großes Doppelbett dienen kann. Das Interieur umfasst großzügig ausgelegte Schränke und Staufächer. Gaskochfeld und Spüle sind enthalten. Die Stehhöhe beträgt nur rund 180 Zentimeter. Die Zuladung ist für den normalen Einsatz ausreichend, für Zusatzausstattung und Sportgeräte-Transport ist eine Auflastung zu empfehlen. Knaus-Tabbert bietet passende Boxen und Fahrradträger an. Stylische Varianten gibt es auch: eine längere Ausführung mit Nasszelle oder eine Offroad–Version.
Niewiadow N126 ET
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Modell für Einsteiger: Niewiadow N126, komplett ausgestattet und recht günstig
© Niewiadow
Der komplett ausgestattete Wohnwagen Niewiadow N126 ET für zwei Personen hat einen Aufbau aus glasfaserverstärkten Kunststoffelementen. Im Heck mit großen Fenstern befindet sich eine Vierer-Sitzecke, die zum Doppelbett hergerichtet werden kann. Kühlschrank, Gaskochfeld und Spüle gehören ebenso zur Ausstattung wie eine kleine Nasszelle mit Waschbecken und Kassettentoilette. Ein partielles Aufstelldach ermöglicht volle Stehhöhe. Optional erhältlich ist das Fahrzeug auch mit Solarpaket, Aufbaubatterie und 230-V-Wechselrichter. Das schmale Doppelbett ist mit 184 Zentimetern etwas kurz. Aufgrund geringer Zuladung empfiehlt sich eine Auflastung ab Werk auf 900 Kilo. Eine längere und breitere Variante bietet drei Schlafplätze.
Tomplan Tommy
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Mit Komplettausstattung und auch für Zugfahrzeuge mit kleiner Anhängelast geeignet: Tomplan Tommy
© Engelhard Anhaenger Aurach
Der Wohnwagen Tomplan Tommy mit Komplettausstattung für zwei hat im Bug eine Sitzecke für vier Personen, die zum Doppelbett umgewandelt werden kann. Kühlschrank, Gaskochfeld und Spüle bietet das Fahrzeug ebenso wie eine kleine Nasszelle mit Waschbecken, Dusche und Kassettentoilette. Gas- und Fußbodenheizung, Warmwassertherme und Vorzelt sind optional erhältlich. Die Zuladung ist recht gering, eine Auflastung wird nicht angeboten.
Wingamm Rookie 3.5
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Eine runde Sache mit Monocoque-Gehäuse ohne Nähte und Stöße: Wingamm Rookie 3.5
© Wingamm
Ein luxuriös gestalteter Wohnwagen für zwei Personen ist der Wingamm Rookie 3.5. Der Aufbau besteht aus einem im Windkanal aerodynamisch stark optimierten GfK-Monocoque-Gehäuse. Im Bug befindet sich eine Sitzecke für vier, die zum Doppelbett wird. Kühlschrank, Gaskochfeld und Spüle sind ebenso vorhanden wie eine geräumige Nasszelle mit Waschbecken, Dusche und Kassettentoilette. Das Raumkonzept nutzt alle Nischen und Ecken konsequent aus. Optional erhältlich sind Solarpaket, Aufbaubatterie und 230-V-Wechselrichter, ebenso ein Vorzelt. Aufgrund geringer Zuladung empfiehlt sich eine Auflastung ab Werk auf 1000 Kilo. Zur Auswahl stehen auch eine Crossversion und der Rookie L, der einen Meter länger ist und über vier Schlafplätze verfügt.
Wohnwagen ohne Stehhöhe
In dieser Kategorie wird die Stehhöhe deutlich unterschritten, meist ist nur Sitzen oder Liegen im Fahrzeug möglich. Stehen kann man nur unter einem optionalen Sonnendach oder Vorzelt. Eine Nasszelle gibt es nicht, Kocheinrichtungen und Heizung sind möglich. Zwar zieht man keine komplette Mini-Wohnung mit, kann aber einfach hineinkrabbeln und übernachten, unterwegs ebenso wie beim Wolkenguss am Zielort. Dennoch passen diese Fahrzeuge in normale Garagen und verbrauchen weniger Kraftstoff. Aufgrund des geringeren Eigengewichts und höherer Zuladung ist es leicht möglich, Zubehör und Sportgeräte auf- oder einzuladen.
Inpro Kondor
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In der Grundaussstattung leer und eine gute Basis für den Selbstausbau: Inpro Kondor
© Wohnwagen Kondor
Der leichte Freizeitanhänger mit großer Hecktür, durch die Motorräder passen, kann für Wohnzwecke ausgerüstet werden. Sein Aufbau besteht aus isolierenden Sandwich-Platten, der Boden aus einem stabilen Sperrholzverbund. In der Grundversion ist das Fahrzeug leer und ohne Fenster. Innenleben und Ausrüstung können Käuferinnen und Käufer wählen oder die gute Basis für den Selbstausbau nutzen. Der Bug bietet mit optionalem Möbelpaket für zwei Personen Platz zum Schlafen und Staufächer. Im Heck befinden sich optional zwei Schränke, die Gaskochfeld und einen kleinen Kühlschrank aufnehmen können. Die Zuladung richtet sich nach der gewählten oder selbst installierten Ausstattung.
Kulba Woody
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Seitlich mit Echtholzfurnier belegt: Kulba Woody, ein Teardrop-Anhänger ohne Stehhöhe
© Kulba/Ainars Mazjanis
Dieser “Teardrop”-Anhänger (Englisch für Träne, benannt nach der Tropfenform) bietet eine Schlafkabine für zwei Personen und ein paar Staufächer. Der Aufbau besteht aus Sandwich-Platten, seitlich mit Echtholzfurnier belegt und mit Epoxidharz gegen die Witterung geschützt. Im Heck befindet sich unter einer Klappe, die sich nach oben öffnet, eine Kücheneinrichtung mit Spüle. Optional kann sie mit Gaskochfeld und kleiner Kühlbox ausgestattet werden. Der Hersteller bietet eine individuelle Gestaltung des Ausbaus an. Lieferbar ist umfangreiches Zubehör wie Staukisten und Trägersysteme, angepasste oder maßgefertigte Vorzelte. Mit Schmutzwassertank und Solarpaket kann man autark campen.
Prien Schneckenhaus
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Rollendes kleines Zuhause für Liebhaber von Oldtimer-Fahrzeugen mit geringer Anhängelast: Prien Schneckenhaus
© Schneckenhaus Wohnwagen/Harald Prien
Der Kleinstwohnwagen im Retro-Style des gelernten Tischlers Harald Prien besteht aus einem leichten Fahrgestell und einem Aufbau aus wasserfest verleimten Holzverbundplatten. Er bietet Schlafplatz für zwei Personen. Der angegebene Preis versteht sich für ein fertig montiertes Fahrzeug. Bei den Einzelanfertigungen kann man die Inneneinrichtung mit gestalten und zwischen runder und eckiger Außenform wählen. Durch eine pfiffige Idee wird die Liegefläche zum Sitzplatz mit Tisch. Wer will, stattet sein Gefährt selbst aus. Um genug Zuladung zu haben, sollte das zulässige Gesamtgewicht nicht zu gering ausgelegt sein. Varianten reichen bis zu einer gebremsten Achse mit 100 km/h-Zulassung. Zielgruppe sind in erster Linie Liebhaberinnen und Liebhaber kleiner (Oldtimer-)Fahrzeuge mit geringen Anhängelasten.
Roehnert Piccolino
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Konzipiert für Zugfahrzeuge mit sehr kleinen Anhängelasten: Roehnert Piccolino im Retro-Stil
© Roehnert
Der Mini-Wohnwagen im Retro-Style des ES Piccolo aus den 50er–Jahren besteht aus leichtem Fahrgestell und GfK-Monocoque-Aufbau mit großer Heckklappe und zwei Seitenfenstern. Er bietet zwei Personen Schlafplatz. Der angegebene Preis versteht sich für einen kompletten Bausatz, die fertig montierte Variante wird optional angeboten. Für den Innenausbau sorgt der Käufer oder die Käuferin selbst, die Zuladung ist hoch genug für Einrichtung, Proviant, Campingmöbel und Gepäck. Konzipiert ist auch dieses Fahrzeug vor allem für Liebhaberinnen und Liebhaber kleiner (Oldtimer-)Fahrzeuge mit sehr geringen Anhängelasten. Der Aufbau wird optional nach Wunschfarbe angeboten, passend zum Zugwagen. Die Standardfarbe ist Cremeweiß.
Sealander
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Ein kleines rollendes Zuhause zu Lande und auf dem Wasser: Sealander
© Sealander
Der Gag: Der Klein-Wohnwagen Sealander ist auch Boot und Badeplattform. Der Aufbau besteht aus einem GfK-Monocoque-Gehäuse, das von unten dicht ist. Das Faltverdeck über dem Heck kann aufgerollt werden, vorn ist eine Klappe großzügig zu öffnen. Optional können unter anderem Kocheinrichtung, Waschmodul, Kühlschrank, Borddusche, Bordgrill und Außenborderpaket hinzugefügt werden. Die Zuladung ist so ausgelegt, dass auch E-Außenborder nebst Batteriepacks und Ankergeschirr nicht zu einer Überladung führen, im Wasser kann der Sealander vier Personen tragen. Die Sitzgruppe für vier Mitfahrende im Bug kann zur Liegefläche für zwei hergerichtet werden. Ein paar Staufächer beherbergen Kleidung und persönliche Gegenstände.
Zeltanhänger/Faltcaravans
Zeltcaravans- oder Anhänger laufen aufgrund der Aufbauhöhe von kaum mehr als einem Meter weitgehend im Windschatten des Zugfahrzeugs mit. Der Mehrverbrauch ist gering, hinter einem kleinen SUV oder Van sind es manchmal nur 0,5 bis ein Liter pro 100 Kilometer. Die Fahrzeuge passen in jede Pkw–Garage, manche können zur Seite gekippt werden. Bei einigen lässt sich der Zeltaufbau abnehmen, und es entsteht dann ein Nutzanhänger. Aufgrund des kleinen Eigengewichts ist die Zuladung sehr hoch, Biertischgarnituren, E-Bikes und Sportgeräte können je nach Platz und Haltersystem mitgenommen werden. Man schläft auf Matratzen, teils wie zu Hause auf einem Lattenrost. Der Wohnraum ist recht groß – ähnlich wie im Wohnwagen mit Vorzelt. Küchenblöcke kann man anhängen oder einladen.
“Aber am Ende ist es doch ein Zelt”, sagt ADAC Experte Burkhard Böttcher. Es gibt keine Nasszelle, die Außenwände sind nicht isoliert. Der Aufbau erfordert Zeit und gutes Wetter, auch die Einrichtung muss aufgestellt werden und sturmfeste Verankerung ist nötig. Auch wenn Hersteller von “wenigen Minuten” sprechen, sind es in der Praxis doch rund ein bis zwei Stunden, bis alles aufgebaut, eingerichtet und gesichert oder reisefertig wieder verpackt ist. Regnet es bei Abreise, muss das Zelt spätestens nach Urlaubsende getrocknet werden. Zwischenübernachtungen auf Stell- oder Rastplätzen sind nicht möglich.
Campooz Fat Freddy Trekking
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Auf dem Anhänger befindet sich die große Liegefläche beim Campooz Fat Freddy
© Campooz
Bei dem hochbordigen Kastenanhänger Campooz Fat Freddy Trekking mit Softcover wird das Zelt zur Seite aufgeklappt. Die sehr große Liegefläche mit Matratze befindet sich auf dem Anhänger, daneben ein Bereich in Stehhöhe, in den auch ein kleiner Tisch und zwei Stühle passen. Die Basis als Kastenanhänger bietet hohe Zuladung und sehr viel Stauplatz. Optionale Systeme erweitern die Transportmöglichkeiten. Der Stauraum kann unterwegs durch Hochklappen des gepackten Dachzelts erreicht werden. Dieses ist abnehmbar, um den Anhänger nur für Transportzwecke einzusetzen. Optional gibt es eine Küche zum Aufsetzen auf die Heckklappe oder separat mit Unterschrank. Baldachine und Seitenwände vergrößern den überdachten Bereich. Auch als erweiterbare Version mit vier Schlafplätzen erhältlich.
Campwerk Economy Onroad
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Der Zeltanhänger Campwerk Economy Onroad bietet optional auch eine Küche zum Ausklappen in der Hecktüre
© Campwerk
Ebenfalls ein hochbordiger Kastenanhänger mit dicker Abdeckhaube, auch hier wird das Zelt zur Seite aufgeklappt, die große Liegefläche mit Matratze befindet sich auf dem Anhänger und daneben der Bereich in Stehhöhe, in den Tisch und Stühle passen. Die Basis bietet hohe Zuladung und sehr viel Stauplatz. So gibt es optional eine in die Hecktür integrierte Küche zum Ausklappen. Mit Anbauzelten lässt sich der überdachte Bereich vergrößern, auch zur Überspannung der Heckküche. Eine Sturmhaube schützt das seitliche Fenster an der Liegefläche bei schlechtem Wetter, wenn es zur Belüftung offen bleiben soll. Durch Abnehmen der Zeltplattform lässt sich der Anhänger außerhalb des Urlaubs als Nutzanhänger verwenden. Campwerk bietet auch eine Family–Version mit vier Schlafplätzen an sowie Offroad-Ausführungen.
Combi-Camp Flexi Tent & Trailer
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Zeltanhänger mit Softtop wie der Combi Camp Flexi Tent & Trailer laufen weitgehend im Windschatten des Zugfahrzeugs mit. Der Kraftstoff-Mehrverbrauch ist gering
© Combi Camp
Der Combi-Camp Flexi Tent & Trailer ist ein Zeltanhänger mit Softtop: Wenn die Abdeckung entfernt ist, wird ein Deckel zur Seite geklappt und dient als zweite Liegefläche. Der Trailer bietet zwei bequeme Doppelbetten plus eine Schlupfkoje unter einer Liegefläche – für Kinder, Haustiere oder alternativ Gepäck. Der Aufbau des Wohnraums erfordert ein paar Handgriffe mehr, dann erhält man ein sehr geräumiges Zelt für vier bis sechs Personen. Der Stauraum kann unterwegs zusätzlich durch Hochklappen des gepackten Zelts erreicht werden. Optional erhältlich ist eine kleine Kücheneinheit. Das Zelt ist beschichtet mit Lotusblüten-Effekt: Wasser und Schmutz perlen ab. Die Zuladung ist üppig bemessen, genug für Ausrüstung und Freizeitgeräte. Bei der Version Comfort hängt eine umfangreich ausgestattete Küche hinten am Fahrzeug an – mit dreiflammigem Kochfeld, Kühlbox und Spüle.
Easy TakeOff Sport
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Beim Easy TakeOff dient der Deckel des Anhängers als Dach
© Easy Caravanning
Bei diesem Zeltanhänger mit Hardtop dient im Unterschied zu anderen Modellen der Deckel nicht als Liegefläche, sondern als Dach. Gasdruckfedern sorgen dafür, dass sich mit wenigen Handgriffen ein Wohnraum entfalten lässt, in dem eine Sitzgruppe für vier Personen enthalten ist (Umbau zur großen Liegefläche für zwei). Staukästen und Kücheneinrichtung mit Gaskochfeld und Faltwaschbecken bietet der Anhänger ebenfalls. Die Küche ist auch außerhalb aufstellbar. Optional kann der TakeOff mit Kühlbox und Bordbatterie ausgestattet werden. Mit Vorzelten und Sonnensegel lässt sich der Wohnraum vergrößern. Die Zuladung ist großzügig bemessen, um auch weitere Ausrüstung im oder auf dem Anhänger mitnehmen zu können.
Opus Air All-Road Standard
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Beim Zeltanhänger Opus Air wird der Deckel geteilt und nach vorne und hinten geklappt. Beide Teile bieten dann einen Schlafbereich
© Daniel Wildey Photography
Der Opus Air All-Road Standard ist auch ein Zeltanhänger mit Hardtop und Gepäckträger. Doch das Konzept ist anders: Der Deckel wird geteilt nach vorn und nach hinten geklappt, beide Teile bilden jeweils abtrennbare Schlafbereiche mit einem Doppelbett. Der nun frei werdende Kasten des Zeltcaravans entpuppt sich – nach dem elektrischen Aufblasen des Zeltes mit hohem Kuppeldach per Knopfdruck – als Wohnraum inklusive U-förmiger Sitzecke (weiteres Doppelbett), Tisch und Küchenzeile, mit Panoramafenstern in Seitenwänden und Dach. Alles steht auf dem Fahrzeugchassis, kein Hering muss in den Boden geklopft werden. Der Wohnraum kann mit großem Air-Vorzelt (rund 14 m²) erweitert werden, ein Air-Sonnensegel ist ebenfalls lieferbar. Trägersysteme und Boxen erlauben die Mitnahme von Bikes und Sportgeräten. Opus bietet zudem eine massivere Offroad-Variante mit Einzelradaufhängung.
Trigano Itinéa
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Das Zelt des Anhängers von Trigano wird auch heute noch aus atmungsaktiver Baumwolle hergestellt
© Trigano/Brice Leclert
Bei dem Zeltanhänger mit Hardtop und Gepäckträger wird der Deckel zur Seite geklappt und dient dem in wenigen Minuten aufgebauten Zelt als fester Fußboden. Der Wohnraum ist mit ein paar Handgriffen entfaltet und besteht dann aus einer großen Liegefläche für zwei Personen und einem Vorraum mit Stehhöhe. Unter der Liegefläche befindet sich Stauraum für die Campingausrüstung und optionale Zelte sowie Sonnendächer, die den Wohnraum erweitern und die Anzahl der Schlafplätze erhöhen. Ans Heck kann optional eine Kücheneinrichtung mit Gaskochfeld, Waschbecken und Kühlbox angehängt werden. Das Zelt wird auch heute noch aus atmungsaktiver Baumwolle hergestellt. Die Zuladung ist üppig bemessen, genug für E-Bikes und Sportgeräte bis hin zum kleinen Boot.
Welcher Führerschein für Campinganhänger?
Die Fahrerlaubnis Klasse B erlaubt das Führen von Fahrzeugen bis 3500 Kilo und von Anhängern bis 750 Kilo – jeweils zulässige Gesamtmasse. Beträgt dieser Wert beim Anhänger über 750 Kilo, darf die zulässige Gesamtmasse der Fahrzeugkombination bzw. des Gespanns 3500 Kilo nicht überschreiten. Gerade Elektrofahrzeuge haben eine schwere Antriebsbatterie. Beispiel: der VW ID.5 hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 2650 Kilo. Auch wenn die zulässige Anhängelast des Fahrzeugs 1000 Kilo beträgt, dürfen mit dem Führerschein Klasse B nur Anhänger bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 850 Kilo mitgeführt werden, denn damit sind die 3500 Kilo der Fahrzeugkombination bereits erreicht. Liegt die zulässige Gesamtmasse des Gespanns darüber, gilt das als Fahren ohne Fahrerlaubnis. Das tatsächliche Gewicht der Fahrzeuge ist dabei unerheblich.
Zugfahrzeug: Anhängelast beachten
Hier zählt die tatsächliche Anhängelast, nicht die zulässige Gesamtmasse des Anhängers. Angegeben ist in den Fahrzeugpapieren die maximale Anhängelast bei einer Steigung von zwölf Prozent. Manchmal ist zusätzlich unter den Bemerkungen eine Anhängelast für acht Prozent Steigung angegeben, die etwas höher liegt. Bei dem Beispiel VW ID.5 darf also, wenn man die entsprechende Fahrerlaubnis Klasse B96 oder BE hat, ein Anhänger mit einem tatsächlichen Gewicht von 1000 Kilo mitgeführt werden. Die zulässige Gesamtmasse des Anhängers darf höher liegen.
Einige Fahrzeughersteller geben ein maximales Zuggesamtgewicht an. Das ist dann geringer als die maximale Anhängelast plus das zulässige Gesamtgewicht des Zugfahrzeugs. Sprich: Schöpft man die zulässige Anhängelast aus, kann das Zugfahrzeug nicht mehr voll beladen werden. Oder: Ist das Zugfahrzeug voll beladen, kann die zulässige Anhängelast nicht mehr ausgeschöpft werden.
10 Tipps für Caravan-Neueinsteiger
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Prüfen Sie Ihre Anforderungen: Zeltcaravans eignen sich nur sehr bedingt für eine Zwischenübernachtung und brauchen meist mehr Zeit für Auf- und Abbau.
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Nehmen Sie sich Zeit bei der Caravanwahl: Besuchen Sie Messen und Showrooms, lassen Sie sich die Fahrzeuge vor Kauf oder Bestellung ausgiebig zeigen. Eventuell zum Ausprobieren zunächst einen Anhänger mieten für Kurzurlaub in der Nähe.
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Stellen Sie sicher, dass Ihr Zugfahrzeug geeignet ist: Kontrollieren Sie die Anhängelasten ohne und mit gebremster Achse und die erlaubte Stützlast in den Fahrzeugpapieren.
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Schöpfen Sie die erlaubten Anhängelasten nicht voll aus, wenn Sie gebirgige Routen bevorzugen. Zwar schafft es Ihr Fahrzeug hinauf, doch manchmal nur mit eingeschränkter Geschwindigkeit bei niedrigen Gängen.
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Achten Sie auf die mögliche Zuladung des Campinganhängers: Die angegebene Leermasse wird oft überschritten durch Zusatzausstattung. Zudem haben Sie Campingmöbel, Freizeitgegenstände, Wäsche und Proviant an Bord.
Wiegen Sie Ihr neues Fahrzeug vor und nach dem Packen. Überladung beeinträchtigt die Fahrstabilität und wird in den meisten europäischen Ländern hart geahndet. -
Packen Sie schwere Gegenstände gut gegen Verrutschen gesichert auf den Boden, nah auf oder vor die Anhängerachse. Schöpfen Sie die zulässige Stützlast möglichst aus. Je satter der Caravan auf der Hinterachse des Zugfahrzeugs aufliegt, desto besser läuft das Gespann.
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Fahren Sie mit möglichst leeren Trink– und Schmutzwassertanks, schwappendes Wasser kann das Schlingern begünstigen. Wenn unbedingt erforderlich, können Sie Wasser in stehenden Kanistern im Zugfahrzeug mitnehmen.
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Ungenügender Reifendruck führt zu Überhitzung und ist Hauptursache für Reifenplatzer. Befüllen Sie die kalten Reifen mit dem Luftdruck, der für hohe Beladung angegeben ist in Bedienungsanleitung, Türrahmen oder Tankdeckel. Lieber 0,2 bar zu viel als zu wenig.
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Beachten Sie die national unterschiedlichen Vorschriften in den ADAC Länderinfos für Gespanne bei der Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen und Landstraßen sowie für die Sicherung des Anhängers – unter anderem zu zweitem Warndreieck, Kennzeichnung von Überhängen sowie Abreiß- oder Sicherungsseil.
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Üben Sie das Fahren mit einem Gespann bei speziellen ADAC Fahrsicherheits-Trainings.
Weitere Tipps zum Fahren mit Anhänger
Anhänger richtig sichern und ankuppeln
Infos vom ADAC Campingportal Pincamp zu Faltcaravans*
Interview mit einer Mini-Wohnwagen-Fahrerin*
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