LaFee – Karriere wie im Märchen

Im Märchen gehören die Feen meistens zu den Guten. Sie verzaubern, helfen den Helden aus größter Not. Die Fabelwesen faszinierten Christina Klein schon immer. Und sie waren es auch, die die Sängerin zu ihrem Künstlernamen inspirierten: LaFee.

“Feen sind zart und gleichzeitig stark, das passt zu mir”, sagt die 16-Jährige. LaFee sitzt auf dem Sofa eines Hamburger Tonstudios, wo sie gerade für die Session-Rubrik der Internet-Plattform AOL Musikstücke einspielte (www.aol.de/session). Noch hatte sie keine Gelegenheit, etwas von Hamburg zu sehen. “Vielleicht schaffe ich es beim nächsten Mal. Jetzt steht die Arbeit im Vordergrund”, so LaFee.

Zart sieht sie aus. Gelockte Haarsträhnen umrahmen das hübsche Gesicht mit den großen, dunklen Augen. An der linken Schläfe blitzt ihr Markenzeichen hervor: LF – zwei mit schwarzer Schminke aufgemalte, gotisch anmutende Buchstaben. Weniger feinfühlig dagegen sind LaFees Texte. “Ich wünsch dir die Krätze an den Hals”, singt sie beispielsweise auf ihrer Debütsingle “Virus”. Auf ihrem zweiten Album “Jetzt erst recht”, fordert sie: “Beweg deinen Arsch”. In den Texten stecke viel Autobiografisches drin, erklärt sie. Sexualität, Freundschaft, Einsamkeit – LaFee besingt Themen, die ihre Generation bewegen. “Die wachsende Gewalt unter Jugendlichen empfinde ich als größtes Problem”, sagt sie. Die junge Fangemeinde vergöttert LaFee. Besonders wegen der schroffen Texte, in denen sie mit untreuen Ex-Freunden und weiblichen Nebenbuhlerinnen abrechnet. LaFees zweites Album erreichte in kurzer Zeit Goldstatus. “Privat bin ich ruhiger und sensibler als auf der Bühne”, versichert die Sängerin. Mit ihren Eltern lebt sie in Stolberg bei Aachen. Ihre Mutter ist Griechin, betreibt einen Imbiss. Christina Klein wuchs zweisprachig auf. “Meine Eltern stehen hinter mir. Das ist wichtig für mich”, erzählt LaFee. Mit ihrem Freund Matt Mockridge teilt sie das Hobby Musik. Er ist Mitglied der Boygroup Part Six.

Innerhalb eines Jahres wurde LaFee zu einem Idol für Tausende Teenager. Sie selbst bleibt trotz des Ruhms realistisch: “Ich weiß, dass alles schnell vorbei sein kann.” Im Sommer dieses Jahres habe sie deshalb ihren Hauptschulabschluss gemacht. “Zur Sicherheit.” Die Schattenseiten des Musikgeschäftes lernte LaFee bereits kennen: Neid, Missgunst, Druck. “Man lernt daraus”, sagt sie. Unverwundbare Feen gibt es eben doch nur im Märchen.

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