Quality Function Deployment (House of Quality) – Wiki | ceonaires.com

Quality Function Deployment (kurz: QFD) ist eine Methode, mit der Kundenwünsche, Kundenanforderungen und Kundenpräferenzen in eine konkrete Unternehmensleistung oder ein spezifisches Produkt transformiert werden können. Anders ausgedrückt lässt sich auch sagen, dass mit Hilfe von QFD alle Leistungsmerkmale eines Produktes oder einer Leistung verbessert werden können, mit deren Hilfe sich die Kundenzufriedenheit steigern lässt.

Beide Prozesse zielen auf die Erhöhung der Kundenzufriedenheit ab und durchlaufen dazu einen mehrstufigen Analyse- und Planungsprozess, dessen Ergebnisse im sog. „House of Quality“ übersichtlich dargestellt werden.

Was ist Quality Function Deployment?

Mit Hilfe von Quality Function Deployment (QFD) können Produktmerkmale, Produkte, Dienstleistungen oder funktionale Bestandteile von Produkten und Dienstleistungen dahingehend analysiert werden, inwiefern sie die wesentlichen Kundenanforderungen erfüllen und damit eine hohe Kundenzufriedenheit ermöglichen.

In dem QFD zu Grunde liegendem Planungs-, Optimierungs- und Kommunikationsprozess werden alle produktspezifischen Merkmale, Produkt-Funktionalitäten, Anforderungen und Erwartungen der Kunden, Konkurrenzprodukte bzw. Leistungen im Wettbewerb gemeinsam abgebildet und aufeinander abgestimmt, damit genau die Merkmale, Eigenschaften und Funktionalitäten optimiert werden können, die den höchsten Kundennutzen und damit den größten Erfolg im Wettbewerb ermöglichen.

QFD und das House of Quality

Werden die einzelnen Elemente des Quality Function Deployments visualisiert dargestellt und in Beziehung zueinander gesetzt, entsteht eine Struktur, die an ein mehrstufiges Haus erinnert. Diese Verbildlichung greift die QFD Methode im sog. „House of Quality“ auf, das in der Praxis oftmals als Synonym für QFD genutzt wird.

Das House of Quality Modell wird insbesondere im Marketing, der Produktplanung und Produktentwicklung sowie im Qualitätsmanagement und Kundensupport eingesetzt, um die eigenen Leistungen zu optimieren und die Angebote der Konkurrenz auf dem Markt zu analysieren.

House of Quality: Vorgehen und Analyse

Welche Schritte müssen bei der Analyse mit der House-of-Quality-Methode ausgeführt werden?

  1. Zunächst sind Kundenanforderungen in der Sprache und Ausdrucksweise des Kunden zu erfassen. Dabei können ggf. Conjoint-Gewichte eine Aussage über die jeweilige Relevanz treffen (z.B. „Sportlichkeit“, Relevanz = 1)
  2. Im Anschluss werden die ermittelten Kundenanforderungen („Sportlichkeit“,“Haltbarkeit“ etc.) in technische definierbare, objektiv quantifizierbare Konstruktionsmerkmale umgewandelt („Motorleistung“, „Hubraum“)
  3. Nun werden die Korrelationen zwischen den Kundenanforderung und den Konstruktionsmerkmalen ermittelt (0= keine direkte Korrelation, – und — = negative und stark negative Korrelation, + oder ++ = positive oder stark positive Korrelation)
  4. Im „Dach“ des Hauses werden die Zusammenhänge bzw. Korrelationen zwischen den Konstruktionsmerkmalen definiert
  5. Anhand der Relevanz der Kundenanforderungen und den Grad ihrer Beeinflussung durch die Konstruktionsmerkmale wird eine Zielgröße für die Konstruktion festgelegt

     und eine Priorität in der Konstruktion (synonym als Produktentwicklung einzustufen) festgelegt.

Praxistauglichkeit des Quality Function Deployments

Ursprünglich wurde QFD sowie die darauf aufgebaute House-of-Quality-Methodik für die Automobilindustrie entwickelt und wurde lange Zeit insbesondere im Rahmen technischer Konstruktionen angewendet, um die Entwicklung komplexer Komponenten nah an den Kundenanforderungen zu orientieren und dem Entwicklerteam damit eine Leitlinie für die Entwicklung vorzugeben.

Inzwischen wird QFD jedoch auch in allen anderen Branchen eingesetzt, da mit Hilfe der QFD ein unmittelbarer Vergleich mit Produkten und Leistungen aus dem Wettbewerbsumfeld möglich wird. Zudem lassen sich auch Kundenerfahrungen, Kundenbeschwerden und unternehmensinterne Erfahrungen (z.B. Produktion, Vertrieb) in das Modell einarbeiten, womit ein umfangreiches Bild aller Zusammenhänge und Korrelationen entsteht.